Erdbebenhilfe Nepal 2015

Im Jahr 2015 wurde Nepal, der kleine Himalayastaat von einem Erdbeben erschüttert. Genau genommen, war es ein Gewitter, denn die Erde bebte täglich für viele Monate. Zwei sehr starke Beben jedoch verwüsteten Teile des Landes durch Erdrutsche in den steilen Bergregionen.

Auf unseren Kailash Expeditionen durchfahren wir die Region Sinduphalchok jedes Jahr. Dieses Gebiet war schon immer Erdrutsch gefährdet. Diesesmal wurden einfach die Dörfer unter den Erdmassen begraben.

Da ein privater Hilfe- und Spendenaufruf genügend Gelder einbraucht, flog ich nach Nepal um das folgende Projekt zu realisieren.

Der Bau eines Nothilfe Wellblechdorfes

Liebe Freunde,

Von den großen Hilfsorganisationen sehe ich nur die Zelte des roten Kreuzes von China. Palettenweise Material an Hilfsgütern von Unicef lag neben dem Rollfeld am Flughafen und das nicht erst seit gestern.

Die Selbstorganisation der Nepalis jedoch funktioniert richtig gut. Alle helfen sich untereinander je nach Ihren Möglichkeiten und wenn Sie Unterstützung von ausländischen Freunden bekommen so wie hier von mir/uns, potenziert sich das Ganze.  Ich bin froh, mit unserer Agentur HET auf ein gut organisiertes und vernetztes Team zurück greifen zu können!!

 

Gopal, unser Führer an der Grenze zwischen Nepal und Tibet ist mit seinem ganzen Dorf hier ins Kathmandu Tal gekommen weil es das Dorf nicht mehr gibt. Die Dörfler werden wohl länger als geplant im Kathmandu Tal bleiben, täglich kommen mehr Menschen aus Sinduphalchok hier an, drei Nächte Regen spült die Felsmassen ins Tal, es ist echt gefährlich.

 

Gestern war ich mit euren Spendengeldern einkaufen.

Wir haben für 19 Familien (83 Leute) Material gekauft um 19 Wellblech Hütten zu errichten. Bikesh hat eine Bauweise von Tunnelhütten ausgetüftelt. Das hat 2408,-€ gekostet. Damit habe ich eure Spendengelder bis auf 1200 € verbraucht. Wenn Sie die Hütten aufgebaut haben wird gefeiert und es gibt Fotos.

 

Die Industrie kommt mit der Wellblech Produktion kaum hinterher, es ist die Direkthilfe Phase 2, denn Wellblech können Sie auch verwenden wenn Sie Ihre Häuser nach dem Monsun wieder aufbauen. Wenigstens hält die Regierung die Preise stabil wenn Sie sonst schon nichts macht.

 

Ich bin jetzt noch für 10 Tage hier, Zeit genug um mit Pratab (Sapanas Vater) auf dem Moped ins Dorf zu fahren es gibt keine Strasse nur einen Pfad. Dort sind ca. 300 Leute fast alle ohne Häuser. Bis jetzt kam einmal ein Hubschrauber mit Reis, Öl, Salz. Sie leben in Zelten, das ist okay aber auch da wären ein paar Ladungen Wellblech und Bambusstangen eine große Hilfe, von Decken und Hausrat mal ganz zu schwiegen.

Ich würde die Sachen noch hier in Kathmandu besorgen. Sie würden mit einem LKW so weit wie es geht bis Dhulikhel gebracht, ab da müssten Sie von den Dörflern selbst ins Dorf getragen werden. Das kann ich alles noch in die Wege leiten und betreuen, allerdings reicht das Geld nicht aus.

Wenn Ihr euch an dieser Aktion beteiligen wollt wäre das sehr hilfreich. Bitte schreibt mir bald per email wie viel ihr auf mein privates Konto ohne Spendenabzugsfähige Quittung spenden mögt, ich gehe dann hier in Vorleistung.

 

Ansonsten wohne ich im tibetischen Viertel in Boudha direkt an der Sechen Monastery in dem Haus von Peter Effenberger, der hier eine Demeter Farm betreibt und habe es gut mit 7 Hunden.

Liebe grüße aus dem schönen Nepal Minka Hauschild

Das neue Wellblechdorf

Am Schluss meiner Reise habe ich das neu gebaute Wellblech-Dorf besucht, das mit unseren Spendengeldern finanziert wurde. Nun ja, immerhin sind die Bewohner jetzt trockener als nur unter Plastikplanen, aber dennoch, ich war heilfroh abends in mein schönes Haus nach Boudha fahren zu können und nicht auf diesem Schlammfeld schlafen zu müssen, moskitoverseucht. Meine letzt Shoppingrunde mit Gopal drehte sich um Haushalt: 100 Zahnbürsten, 60 Zahnpasten, 20 Waschschüsseln und Pulver für Wäsche, nochmal 40 Zeltplanen, 100 m Plastik um die Feuchtigkeit vom Boden weg zu bekommen. Dann haben wir 40 einfache Holzbetten bestellt und Dr. Bhadri vom Ayurveda Health Home behält einen Blick auf diese 83 am Stadtrand von Kathmandu gestrandeten Menschen aus dem Grenzgebiet Sinduphalchok. Ohne Einkommen, Arbeit, eigenen Boden und Besitz versuchen sie sich nun irgendwie im sozialen Gefüge zu assimilieren. Die 40 Kinder sind bereits eingeschult, einige Schulpatenschaften für die höheren Klassen 11 + 12 werden gesucht. Die psychische Belastung ist groß, denn es macht keinen Spaß, morgens im Feuchtbiotop zerstochen aufwachen, ohne Arbeit, auf Hilfe angewiesen, ohne alles - puhh. Ich möchte mich um dieses Dorf weiter kümmern und auch später beim Wiederaufbau behilflich sein. Sie sind so dankbar, Ihre Freude ist groß und der Händedruck ehrlich und warm. Wie gut das allen tut, ihnen, euch und mir. Das ist Direkthilfe.

 

Vielen Dank im Namen der Nepalis für euren wunderbaren Beitrag!! Ich bleibe am Ball.